Robin Zöffzig
„Robin Zöffzig ist der Revolutionär, der die anarchische Seite der sexuellen Befreiung zu skizzieren versucht und ein Sittenporträt zu erschaffen, das den erotischen Hedonismus als eine neue Sinnlickkeit in die Gegenwart transportiert“
www.kulturanker.de/robin-zoeffzig/
Robin Zöffzig wurde 1984 in Magdeburg geboren. Er studierte an der Kunsthochschule Halle und war Meisterschüler bei Prof. Schade an der Burg Giebichenstein.
Seit 2012 ist er freischaffend als Maler und Grafiker tätig. Er lebt seit einigen Jahren in Leipzig, wo er in der Baumwollspinnerei sein Atelier hat, ist jedoch nach wie vor mit Magdeburg verbunden, sowohl familiär als auch künstlerisch.
02/2015 Abgeschlossenes Meisterschülerstudium
02/2013 – 02/2015 Meisterschülerstudium bei Prof. Rainer Schade, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
01/2012 – 01/2013 Weiterbildung für Existenzgründer in der Kultur- und Kreativwirtschaft, Hoffmann & Partner
01/2012 Diplom Malerei (Note: 1.4)
10/2006 – 01/2012 Diplomstudium Malerei bei Prof. Ute Pleuger, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
01/2010 – 06/2010 Auslandsstudium bei Prof. Jiau Li Huy, Fachklasse für traditionelle chinesische Tusche- und Seidenmalerei, Academy of fine Arts, Tianjin, China
09/2005 – 09/2006 Fachabitur in Gestaltung, BbSIII »J.C.v. Dreyhaupt« Fachoberschule Gestaltung Halle
10/2004 – 08/2005 Ausbildung in Kommunikationsdesign und Produktdesign, Fachschule für Gestaltung Leipzig
Robin Zöffzig – Der Mensch im Zentrum ornamentaler Vielfalt
Zöffzig gibt den Zugang zu seiner gegenständlichen Malerei nicht ungehindert frei. Durch die humoristische Darstellung von Maskerade, Clownerie oder den Einsatz zunächst grotesker Attribute, wird dem Publikum der direkte Blick vorerst verstellt und gängige Bezüge werden verklärt. In einem zweiten Schritt ziehen die erotisierten Damen Aufmerksamkeit auf sich, wobei ihre Kostüme den Betrachter vom Bildgegenstand ablenken wollen und seine Phantasie anregen. Wird auch diese Hürde überwunden, können Verweise auf Motive oder Kompositionen berühmter Werke der Kunstgeschichte entdeckt werden. Verschiedene Bildtypen wie Genre, Historienbild, Porträt oder religiöses Pietámotiv erinnern an klassische Themen. Diese erscheinen transformiert, werden in provokant bunter Manier zu zeitgenössischen Szenerien verfremdet und eröffnen eine geradezu narrative Vielfalt.
Street Art Reminiszenzen oder Charakteristika von Cartoonfiguren werden durch schematische Umrisse der abgebildeten Protagonisten und die ausdrucksstarke Farbwahl hervorgerufen. In den Bildhintergründen arbeitet Zöffzig meist ohne Tiefensuggestion, sondern fertigt mit Sprühauftrag der Lackfarben ornamentale Zierflächen, die der Figurenmalerei gegenüber gestellt wird. Arabesken kombiniert mit Blumengirlanden vergegenwärtigen geometrisierte millefleur Tapeten, deren Wert den Figuren ein luxuriöses und herrschaftliches Ansehen verleiht.
Als eindringliches Schmuckelement werden Frauen in einer Dichotomie aus Huldigung der Frau zum ikonenhaften Wesen, neben ihrer gleichzeitigen Fetischisierung als Lustobjekt vorgeführt. Die Damen karikieren Sünde, während sie gleichzeitig neben scherzhaften Kontrasten und Attributen des Spiels, den absurden Selbstdarstellungswahn unserer Gesellschaft versinnbildlichen. Durch die Wahl der Repräsentationsform wird die Erzeugung eines Frauen Kultbildes, etwa als Madonna oder im sakralen Kontext als Triptychon, heraufbeschworen.
Robin Zöffzig studierte Malerei an der Burg Giebigenstein Halle. Mit der ersten Chinareise 2007 und sein Auslandsstudium 2010 in Tianjin, vertiefte er asiatische Kunsttechniken und seine Faszination für Seidenmalerei fand hier ihre qualitative Auseinandersetzung. Porträts und kleiner angelegte Gruppenbildnisse bleiben weiterhin seine Sujets. Neu sind die fragilen und sinnlichen Figuren, die keine Spottbilder oder Superhelden mehr sind, sondern würdevolle Charaktere mit Witz und Geist.
Autorin: Katrin D. Herold M.A., Berlin, Juli 2014